Der letzte Hochzeitstag - lebe heute, gestorben wird morgen (German Edition) by Misselhorn Sigrun

Der letzte Hochzeitstag - lebe heute, gestorben wird morgen (German Edition) by Misselhorn Sigrun

Autor:Misselhorn, Sigrun [Misselhorn, Sigrun]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-02-28T23:00:00+00:00


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Das Klingeln des Telefons hatte Sophia aus einem ihrer Tagträume gerissen. Sobald sie Feierabend hatte, gestattete sie sich an Joe zu denken. Ihre Kamera diente ihr als Gedächtnisstütze, da er immer mehr in ihrer Erinnerung verblasste. Ihr Körper schien allerdings bestens in Form zu sein, sobald sie an seine Berührung dachte, durchzog sie eine innere Wärme, vom Bauch ausgehend, was sich über sie zog und in ihrem Unterleib endete. Dem sie sich augenblicklich annahm, sobald sie allein war. Erst danach legte sich für einen kurzen Moment diese innere Unruhe, die der Gedanke an Joe hinterlassen hatte. Schon allein aus diesem Grund gestattete sich Sophia keine Sekunde an ihn zu denken, so lange sie ihrer Arbeit nachgehen musste. Gerade hatte sie es sich auf ihrem Bett gemütlich gemacht, als das Telefon unaufhörlich klingelte. Selbst Martin konnte dem kein Ende bereiten, der hatte schon vor Stunden die Wohnung verlassen und Sophia wusste, dass er nicht so schnell zurück sein würde. Daher hatte sie sich den Luxus geleistet und wollte sich noch vor Anbruch der Nacht Erleichterung verschaffen. Sie hatte versucht das aufdringliche Geräusch zu überhören. Musste dann aber einsehen, dass es keinen Zweck hatte sich auf Joe zu konzentrieren.

„Wo steckst du?“

„Hallo Katrin, das ist aber nett, dass du dich mal wieder meldest.“

„Ewig versuche ich dich zu erwischen. Wo warst du?“

„Wo schon? Zu Hause, du erreichst mich doch jetzt hier.“

„Und warum gehst du nicht ans Telefon?“

„Katrin, was kann ich für dich tun?“

„Ich wollte mal hören, wie es dir geht.“

„Danke gut.“

„Wie kann es dir gut gehen? Das glaube ich ja wohl nicht.“

„Wieso, ich komm grad aus der Türkei.“

„Du warst jetzt im Urlaub?“

„Ja, warum auch nicht? Und so richtig Urlaub war es nicht.“

„Was soll denn aus der Firma werden?“

„Also, hör mal, ich werde ja wohl mal zwei Wochen weg bleiben können. Der Firma geht es im Übrigen gut.“

Sophia hatte nicht das Verlangen mit Katrin die Schwierigkeiten zu erörtern, die sich in der Zwischenzeit entwickelt hatten. Das war nichts, was dritte etwas anging.

„Dann ist es ja gut. Aber ich verstehe trotzdem nicht, wie es dir gut gehen kann, unter diesen Umständen.“

„Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt.“

„Wie kann man sich daran gewöhnen? Ehrlich, Sophia, ich verstehe dich nicht. Was geht nur in dir vor?“

„Ich bin doch nun schon so lange allein, langsam schleicht sich eine gewisse Routine ein. Schön ist es sicher nicht.“ Sophia musste an Joe denken und den wundervollen Sex, den sie mit ihm hatte und dass sie niemals in diesen Genuss gekommen wäre, hätte Tobias sie nicht verlassen.

Recht schnell war das Gespräch wieder beendet worden. Katrin wollte sich nicht weiter mit Sophia unterhalten, die kaum ein Wort von dem verstand, was Katrin ihr sagte. Das alles schien ihr verworren, was sie dem Umstand gerade an Joe gedacht zu haben zu schrieb.

Erst am nächsten Vormittag wollten Katrins Worte in Sophias Kopf sinnvoll erscheinen. Das Auswärtige Amt hatte für Sophia eine wenig erfreuliche Nachricht. Sie konnte nicht glauben, was ihr mitgeteilt wurde. Immer wieder fragte sie nach und meinte, dass auf jeden Fall ein Missverständnis vorliegen müsse, unmöglich konnte Tobias nicht mehr am Leben sein.



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